Während die Gespräche mit der Agrarerzeugergemeinschaft durchweg positiv verliefen, war die Kommunikation mit der Deutschen Post nach Abschaffung des Erlebnis-Briefmarken-Teams zum 30.06.2021 sehr zeitintensiv und anstrengend. Dass Sonderpostämter nicht mehr möglich sind, stellte sich sehr schnell heraus, aber man sicherte uns zu, dass ein Event-Team vor Ort sein wird, das den Stempel dabei hat und die Aktivitäten der Philatelie durch den Event-Charakter darstellen wird. Obwohl wir enttäuscht darüber waren, dass es kein Sonderpostamt geben wird, waren wir doch neugierig auf das neue Team.
Am 25.08.2021 bekamen wir dann die Nachricht, dass das Event-Team nicht vor Ort sein wird. Es wurde uns mitgeteilt, dass nichts gegen einen landwirtschaftlichen Betrieb als Veranstaltungsort spricht, dass die Deutsche Post sich aber nicht in einer Garage präsentieren kann. Somit kam also Plan B in Betracht, nämlich, dass vorab Belege erstellt werden. Dazu hätten wir allerdings die entsprechenden Marken, die uns auf Kommission angeboten wurden, spätestens 14 Tage vorher haben müssen. Tatsächlich kamen sie 3 Tage vor der Veranstaltung bei uns an. Das lag vor allem daran, dass man sie uns eine Woche vorher (was für Vorabstempelungen sowieso zu spät war) per Express zusandte. Da ich meine Tätigkeit als Gruppenleiterin ehrenamtlich ausübe und ich tagsüber meiner beruflichen Tätigkeit nachgehe und mein Mann natürlich auch, ist tagsüber niemand zu Hause und dementsprechend konnte die Sendung nicht persönlich zugestellt werden. Schließlich rief mich eine Mitarbeiterin der Deutschen Post an und wir einigten uns darauf, dass die Sendung an meine Eltern geschickt werden kann (womit ich meine Eltern natürlich ungern belastet habe). Zwei Tage vor der Veranstaltung erhielt ich ebenfalls über meine Eltern einen Briefkasten (einen Paketkarton der Deutschen Post mit Einwurf-Schlitz), mit dem Hinwies, dass ich ihn spätestens einen Tag nach der Veranstaltung an die Sonderstempelstelle nach Berlin schicken sollte. Auf das versprochene Give-away-Paket (Malbücher, Malvorlagen, Buntstifte usw.) wartete ich vergebens.
Als positiv stellte sich auch das Gespräch mit dem Gesundheitsamt heraus, denn unser erstelltes Hygienekonzept wurde sehr gelobt und man teilte uns mit, dass eine Genehmigung nicht notwendig ist, jedoch auf Einhaltung der 3G-Regel geachtet werden muss, was die Besucher auch allgemein akzeptierten.
Von nah und fern kamen Mitglieder und Gäste. Wie immer mit dabei eine Abordnung des „Vereins zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte“ aus Magdeburg. Sie sind immer eine Bereicherung für fachkundige Gespräche und bieten Jung und Alt Tipps rund um das Sammeln von Postwertzeichen und schätzen kostenlos Sammlungen. Die Mitglieder der Jugendgruppe hatten eine kleine Ausstellung aufgebaut und Benjamin Graf zeigte zum ersten Mal einen Teil seines Schach-Exponats, mit dem er in diesem Jahr an der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft der Jungen Briefmarkenfreunde in Vlotho teilnehmen möchte. Am Informationsstand verkauften die Kinder die Briefmarken. Benjamins Vater half beim Verkauf, denn obwohl die Kinder durchaus gut rechnen können, ist es für eine Jugendgruppe schon schwierig, die Arbeit, die vorher ein Mitarbeiter der Deutschen Post übernommen hat, zu leisten. Die Kasse musste ja hinterher auch stimmen.
Dennoch hat die Veranstaltung allen Beteiligten großen Spaß gemacht. Alle Gäste hatten gute Laune. Obwohl Regen angesagt war, war das Wetter super und alles konnte wie geplant an der frischen Luft durchgeführt werden. Die Kinder hatten sichtlich ihre Freude daran, die Traktoren zu bestaunen und der eine oder andere kletterte auch in und auf die Maschinen (unter Aufsicht natürlich). Am Stand der Briefmarkenfreunde gab es wieder das beliebte Planschbecken, indem die Kinder stöbern konnten und bei einem Ball-Zielwurf-Spiel in einen Postkarton konnten die Kinder kleine Preise gewinnen. Beliebt waren die bunten Luftballons, Anstecker, Lesezeichen und Poster, die die Gruppe Anfang des Jahres zum Jubiläum der Sendung mit der Maus vom Erlebnis-Briefmarken-Team erhalten hat und die hierbei entsprechende Verwendung fanden.
Nachdem wir dann einen Tag nach der Veranstaltung die bestellten Belege im Eiltempo frankierten und beschrifteten, damit sie am nächsten Tag in dem Briefkasten verschickt werden konnten, kam der Großteil der Belege inzwischen bei den Philatelisten an. Einige der Belege sind allerdings noch nicht angekommen, wie ich heute wieder von einem Sammler erfahren habe. Eine Abrechnung der Marken auf Kommission habe ich inzwischen erhalten, es verlief etwas anders als ich es mir vorgestellt habe, aber es sieht erstmal so aus, als wenn es funktioniert.