Der Sonderstempel,
den es nicht geben durfte
RedTem
Die Saarbrücker Zeitung veröf fentlichte im
Vor feld auf
Wunsch der OPD Saarbrücken
(Deutsche Bundespost) ihren Sonderstempel
für Großrosseln 3 (St. NIkolaus), der am 6.
Dezember 1985 anläßlich des St. Nikolaus-
Festes, das alljährlich am 5.–6. Dezember ver-
anstaltet wird, zum Einsatz kommen sollte.
Im Text sollte für den Nikolausmarkt 1985
geworben werden, allerdings wurde von der
Fa. Gleichmann, Berlin, lt. Rechnung vom
27.11.1986 „Nikokolausmarkt“ in den zwei
Kunststoffplatten (je eine für 5.12.1986 und
6.12.1986) und im Sonderstempel
mit Datums-
räderwerk und Hammergriff (Spezialstempel für
Karl-Heinz Knies, Träger der silbernen Ehren-
nadel der DPhJ) gravier t.
Aufmerksame Leser fanden den Setz-Fehler und
informier ten die Lokalredaktion der SZ, die OPD
Saarbrücken und den Nikolaus vor Or t. Alle
waren einhellig der Meinung, dass der Stempel
s o nicht zum Einsatz kommen dür fe.
Aber die eifrigen Helfer des heiligen Mannes
hatten lt. schriftlicher Bestätigung der OPD
Saarbrücken schon etwa 800 Kinderbriefe abge-
stempelt und man
… „entschied“, dass der
„Sonderstempel“ auf diesen Briefen n u r
geschwär tzt in einem Extrakuver t an die
Empfänger geschickt werden dür ften!
Alle anderen Briefe a b e r mit dem überarbei-
teten „Nikolausmarkt“-Sonderstempel zum
Versand bzw. beim Sonderpostamt zum Einsatz
kommen dür fen (müssen).
In der langen Zeit
meiner Sammler tätigkeit
habe ich
zwei-drei
dieser
„schwarzen“
Antwor ten auf die ans Postamt des Nikolauses
geschickten Kinderbriefe gesehen. Sie sind
Glanzstücke in den Nikolaus-Sammlungen Einer
dieser Briefe konnte ich vor langer Zeit, dank
der Vermittlung eines Nikolauses, erwerben.
Man sieht: „Augen auf“ bei der Einsor tierung
von älterem Briefmaterial!
Es kann gut sein, dass aus Gründen einer
Por toersparnis bei der guten alten Post sol-
che Fehlentscheidungen öfters vorkommen
könnten.
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